Das „EMOG“ – Sinn oder Unsinn?

Nun wurde also das „EMOG“ (Elektromobilitätsgesetz) verabschiedet …

Und es wurde irgendwie eine „typisch deutsche“ Lösung:
man darf Busspuren nutzen, die von vielen Städten aber nicht für Elektrofahrzeuge freigegeben werden und auf dem Land ohnehin nicht vorhanden sind …
man darf in Städten „umsonst“ parken – das geht an Ladesäulen auch jetzt schon kostenlos (sofern diese nicht in Parkhäusern stehen)
man darf irgendwie irgendwo einfahren, wo normalerweise aus Lärm- und Umweltschutzgründen keine Einfahrt genehmigt wird – wo soll das sein?

Achja – was ist denn ein „Elektrofahrzeug“ im Sinne des „EMOG“?
– CO2-Ausstoss höchstens 50g/km ODER
– Reichweite elektrisch mindestens 40km
– ach ne, Reichweite bis 31.12.2017 mindestens 30km

Gerade mit der Reduzierung der Reichweite und dem ODER können dann also Porsche Panamera, irgendwelche Hybrid-SUVs, usw. in Großstädten demnächst die Busspuren nutzen.
Warum nicht höchstens 50g/km UND mindestens 40 (30)km Reichweite?

Und wie soll eine „Kennzeichnung“ aussehen?
Wenn man sich das EMOG hier mal genauer durchliest ist davon auszugehen, dass das „E-Kennzeichen“, welches schon vorab durch die Presse geisterte, hier als „Kennzeichnung“ als Lösung angedacht ist. Schön, dass sich das EMOG dann auch ausführlichst mit den entstehenden Kosten auseinandersetzt, die bei der Ummeldung der Elektrofahrzeuge entstehen.

Also statt Wunschkennzeichen (extra kurz)

in Zukunft so?

Und dafür extra zahlen – 2 x Nummernschild + Gebühren für neue FZG-Papiere und Umschreibung – um dann real keine der tollen Vorteile mutzen zu können?
Hoffentlich wird die Ummeldung keine Pflichtaufgabe für Elektroautofahrer …

Wobei: wie schrieb jemand in einem Forum – „dann sehen wenigstens alle, dass sie an der Ampel von einem Elektrofahrzeug stehen gelassen werden“ …
Genau, dass wäre wenigstens EIN Vorteil 😉

25000km elektrisch unterwegs

„Lohnt sich das denn?“ … „ist doch viel zu teuer“ … „die Kiste kommt doch kaum vom Fleck“ …
So äußerten sich viele, als ich vor genau 9 Monaten am 3. Mai 2014 meinen Audi Diesel durch einen Ampera ersetzte. Fast alle waren nach einer ersten Probefahrt zwar von der Beschleunigung begeistert – 370Nm ab 0km/h, da kommen an der Ampel nicht viele mit – aber irgendwie suspekt blieb ihnen der Elektroantrieb doch.
Nach nun 25000 elektrischen Kilometern scheint meine Berechnung in jedem Fall aufzugehen: ich spare jeden Monat im Schnitt 100 Euro an Spritkosten und zahle im Jahr nur 28 Euro KFZ-Steuer. Zusätzliche Unterhaltungskosten bisher: 0 Euro. Jahreseinsparung ca. 1650 Euro 🙂
Und den elektrischen Fahrspaß gibt es jeden Tag gratis.